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Wurde Adolf Hitler von der amerikanischen Ostküste finanziert?

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Aus der Reihe “Richtstellungen zur Zeitgeschichte – Der Große  Wendig” Buch 3, Seite 156.

Von Dr. Rolf Kosick

1999 erschien unter dem Namen Sidney Warburg das Buch „Hitler’s Secret Bakkers“

Seit Anfang der dreißiger Jahre halten sich Gerüchte, dass Adolf Hitler und seine Partei mit Hunderten von Millionen Mark aus jüdischen Kreisen der USA finanziert worden seien.  1933 erschien ein Buch von einem Sidney P. Warburg darüber, wonach der Parteiführer in drei Raten 128 Millionen Reichsmark bekommen habe. Das Buch wurde dann bald vom Markt genommen – anscheinend vom Verlag selbst zurückgezogen -, blieb aber in wenigen Exemplaren erhalten.  Das angebliche englische “Original” ist “verschollen”.

Im Jahr 1983 wollte der angesehene Droemer-Verlag in München mit diesen Buch als Sensation herauskommen.  Doch der Verlag schreckte dann vor einer Veröffentlichung zurück, denn “Die Echtheit des Dokuments habe nicht nachgewiesen werden können”.

Die Hamburger Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus bescheinigte, dass es sich um eine bereits 1954 erwiesene Fälschung handele.

Im Jahre 1948 erschien ein Buch “Spanischer Sommer” von Severin Reinhard mit ähnlichem Inhalt, eine weitere Schrift zu dem Thema von Heinz Scholl später, in der von 178 Millionen Reichsmark die Rede ist(4).  Ausländische Zeitungen schrieben ebenso von jüdischen Zahlungen an Hitler, wenn auch in sehr viel geringerer Höhe.

In seinem Buch “Hexen-Einmal-Eins einer Lüge” widmete Emil Aretz ein Kapitel “Hitlers ausländische Geldgeber”.  Darin werden viele Zitate aus Sidney Warburgs Buch gebracht und die einzelnen Schritte des Vorgehens gegen dieses beschrieben   Der Verfasser hält die Vorwürfe gegen Adolf Hitler für berechtigt.

Antony C Sutton (1925 – 2002)

Der in London geborene Anthony C Sutton brachte 1976 das Buch “Wall Street and the Rise of Hitler” heraus.  Er kam zu dem Ergebnis, dass vor 1933 nur geringe Gelder von US-Firmen und Banken an die NSDAP flossen, nach 1933 über deutsche Tochterfirmen mehr, wobei amerikanische Unternehmen bis weit in den Zweiten Weltkrieges gut verdient hätten.  Er widmete das Kapitel 10 seines Buches dem „Mythos von ‚Sidney Warburg‘“  Nach seinen Forschungen gab es einen Sidney Warburg gar nicht, handelte es sich um ein Pseudonym, war das Buch eine Fälschung.  Er brachte auch den Text einer eidesstattlichen Erklärung von James Paul Warburg, dem Familienoberhaupt der amerikanischen Bankiersfamilie, vom 15. Juli 1949, der sich darin von dem Sidney Warburg-Buch distanziert.

Im Jahre 1983 erschien Sidney Warburgs Buch von 1933 in einer Neuauflage mit dem Anspruch auf Glaubwürdigkeit.  In einer ausführlichen Einleitung schilderte der Herausgeber den historischen Hintergrund, und im Anhang wurde die bisherige Geschichte der Veröffentlichung dargelegt.  Zweifel an der Authentizität der Veröffentlichung wurden auszuräumen versucht.

Schon früh sprachen sich führende Zeitzeugen wie der ehemalige Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht gegen die Gerüchte von einer Finanzierung der NSDAP vor 1933 durch Millionen Reichsmark von US-Banken aus. Nach Kriegsende nahm der frühere Reichskanzler (1932) und Vizekanzler (1933 – 1934) unter Hitler, Franz von Papen (1879 – 1969), aus seinen Erinnerungen zu dem Sidney Warburg-Buch ausführlich Stellung, sprach von „schmutzigen Gerüchten“ und versicherte insbesondere, dass er im Gegensatz zu den Behauptungen des Buches keinen Pfennig für Hitler oder dessen Bewegung beigesteuert habe „weder aus eigenen noch anderer Leute finanziellen Quellen.  Auch nahe Mitarbeiter Hitlers, wie der angesehene Bankier und Hamburger Erste Bürgermeister (1933 – 1945) Carl Vincent Krogmann, erklärten, dass eine solche finanzielle Hilfe aus USA – und damit politische Abhängigkeit – nicht stattgefunden habe.  Ebenso versicherten Zeitzeugen wie Dr. Hans Riegelmann, Saarbrücken, dass dieses Gerücht jeder Wirklichkeit entbehre.

Die Unterstützung Adolf Hitlers durch deutsche Unternehmen vor 1933 untersuchte der Würzburger Historiker Rainer F. Schmidt, der ebenfalls zu dem Ergebnis kam, dass eine solche Hilfe unbedeutend war und sich die Partei vor 1933 vor allem aus kleinen Spenden ihrer Anhänger und aus dem geschickten Verkauf verschiedener Artikel finanziert habe.

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Aus der eidesstattlichen Erklärung von James Warburg, vom 15. Juli 1949:

„…2)  Es gab keine Person mit Namen Sidney Warburg in New York im Jahre 1933 und auch sonstwo zu dieser oder zu irgendeiner anderen Zeit, soweit mir bekannt ist.”

3)  “Ich habe niemals ein Manuskript, Tagebuch, Notizen, Telegramme oder irgendwelche anderen Dokumente an irgendeine Person zur Übersetzung und Publikation in Holland gegeben, und besonders habe ich niemals solche Unterlagen an den angeblichen J. G. Shoup in Antwerpen gegeben.  Nach bestem Wissen und Erinnerung habe ich mich niemals mit solchen Person getroffen….”

7)  “Ich hatte nirgendwo und zu keine Zeit eine Diskussion mit Hitler, mit irgendeinem Naziführer oder sonst jemandem wegen Unterstützungsgeldern für die Nazipartei. ….”

8)  Im Februar 1933 (siehe Seiten 191 und 192 des Buches „Spanischer Sommer“), als ich angeblich Hitler die letzte Abschlagzahlung des amerikanischen Geldes gebracht habe und ich sowohl von Göring und Goebbels als auch Hitler empfangen wurde, kann ich nachweisen, dass ich keineswegs in Deutschland war.  Ich habe niemals einen Fuß nach Deutschland gesetzt, nachdem die Nazis im Januar 1933 an die Macht gekommen sind.  Im Januar und Februar war ich in New York und Washington, wo ich in meiner Bank arbeitete und mir der Wahl des Präsidenten und der nachfolgenden Bankenkrise beschäftigt war.  Nachdem Mr. Roosevelt am 3. März 1933 im Amt war, habe ich ununterbrochen mit ihm gearbeitet, indem ich ihm half, die Tagesordnung für die Welt-Wirtschafts-Konferenz aufzustellen, zu welcher ich als Finanzberater Anfang Juni geschickt wurde.  Hierüber gibt es eine Anzahl veröffentlichter Berichte“.

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Quelle: The New Stuermer

Siehe auch:

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